Prämierte 2009-21

Awardees of the year 2021

Foto (c) Nadja Brendel

MARIT ÖSTBERG (S)
Filmemacherin, Produzentin, bildende Künstlerin und Journalistin aus Schweden. Porn nutzt sie zur kreativen Auseinandersetzung mit Sexualpolitik:
Interview

Foto (c) Del LaGrace Volcano

DEL LAGRACE VOLCANO (GB/S)
Genderturbulente Chronist* der queeren Sexszene seit den 1980er Jahren. Als Künstler*in, Aktivist*in und Interventionist* betont herm geschlechtliche Varianz, sexuelle Verbundenheit und körperliche Mutationen. Interview

MORGANA MUSES (AUS)
Die sexpositive Kreativfilmemacherin thematisiert Sex ohne Altersgrenzen und sprengt normative Zuschreibungen.“Es gibt kein Verfallsdatum für unser sexuelles Vergnügen.“

Foto (c) Nenna Joiner

NENNA JOINER (USA)
Die Feelmore Filmemacherin und Performerin brachte Pornos ausschließlich mit Schwarzen Lesben heraus.“Rassismus ist eine Industrie, die wir täglich bekämpfen müssen, um sie zu abzuschaffen.“

Foto (c) Danae Cuenta

Lina Bembe (Mex/D)
Die gefragte Performerin setzt sich für sexuelle Aufklärung und die Demystifizierung von Porn-Sexarbeitenden ein. „Porno hat die Kraft, Geschichten zu erzählen, die den Status quo erschüttern können“.
Interview

Awardees of the year 2019

LOREE ERICKSON
Promovierte Porn Akademikerin und Queercrip-Aktivistin. Sie verknüpft Theorie und Kreativität mit ihren ganz persönlichen Erfahrungen der Be_hinderung und des behindert werdens, um sexuelle Selbstdarstellung, Verkörperung und Identität zu erforschen. Mit Want leistete sie ihren Beitrag zum Feminist Porn.

SADIE LUNE
Die amerikanische Berlinerin ist Multimedia-Künstlerin, Sexarbeiterin und Freudenaktivistin und hat in zahlreichen Pornofilmen und Performances Kategorien gesprengt sowie Grenzen und Körper trans*grediert. Als sex-positive Aufklärende versprüht sie aufschlussreiche Säfte und zeigt wie Sexpraktiken auch einvernehmlich gut laufen. www.sadielune.com/

ADINA PINTILIE, Touch me not
Auf der Forschungsreise zu Körper und Sexualitäten jenseits gängiger Normen und Schönheitsvorstellungen entdecken und erweitern wir alle unsere Grenzen. Stereotype Sichtweisen werden hinterfragt, Intimität durch Ehrlichkeit und Offenheit (zurück) erobert. Und auch oder gerade Personen mit Be_hinderungen zeigen, wie es geht. www.facebook.com/touchmenotfilmpage | www.manekinofilm.ro

WAYNE YUNG
Als Autor, Performer und Videokünstler beschäftigt er sich mit Identität und Ethnizität aus einer queeren und chinesisch-kanadischen Perspektive. Dabei deckt er unsere mit vielfältigen
Vorurteilen behaftete Sichtweisen liebe- und humorvoll auf.
www.wayneyung.com

NAN KINNEY
Produzentin und Regisseurin von Fatale Media, die erste Pornofilme von und für Frauen in den späten 80er-Jahren realisierte. Sie ist außerdem Mitgründerin der ersten und legendären Lesben Sexzeitschrift On our
backs (1985) zusammen mit Deborah Sundahl und Susie Bright. Nan brachte selbst definierten „lesbischen Sex“ in den Mainstream Porno und lehrte Frauen*, wie sie einen Strap-on anziehen. Bend over Boyfriend wurde ein internationaler Bestseller.
www.fatalemedia.com

ANNA BROWNFIELD The Band
In diesem in 2009 entstandenen Spielfilm setzt sich die Regisseurin kritisch mit der männlich dominierten Musikindustrie auseinander und stilisiert mit viel Ironie die den Musikern zugeschriebene Potenz. Gleichzeitig werden die Frauen inklusive der Groupies als ebenso stark und potent inszeniert, die sehr genau wissen, wie sie sich ihre Befriedigung holen.
poisonappleproductions.com

 

Awardees of the year 2017

©María Llopis

MARIA LLOPIS (E)
Die queere Künstlerin und Aktivistin beschäftigt sich mit Pro Sex- und Transfeminismus. Intimität ist für sie schöpferische Kraft und wichtiges politisches Mittel zur Veränderung der Gesellschaft. Mit Águeda Bañón zusammen gründete sie 2002 Girlswholikeporn, um sexuelle Alternativen zu erforschen. Ihr aktueller Fokus liegt auf sexueller Mutterschaft und orgasmischem Gebären.
www.mariallopis.com | girlswholikeporno.com

©Alexa Vachon

SKY DEEP (USA/Berlin)
Die Musikerin, -Produzentin und Aktivistin wird für ihren ersten Film “Enactone” ausgezeichnet, der gesellschaftliche Geschichte mit Sexualität und Rassismus verbindet und den eigenen Sound liefert. Sie ist Mitclit im female:pressure Kollektiv für weibliche Künstlerinnen und kreierte das “Reclaim the Beats” Festival zur Sichtbarkeit von queeren und People of Colour.

©Marta Huante-Robles

DORRIE LANE (USA)
Die Sex-Aufklärerin aus San Francisco erfand die mittlerweile weltbekannten wundervollen Vulvas, um ihrer Tochter liebevoll Anatomie zu erklären. Unter dem Label House O´Chicks produzierte sie schon in den 90ern Filme zur weiblichen Ejakulation und liess Frauen und Stars jeglichen Alters zum damaligen Tabuthema Masturbation bzw. Selbstliebe sprechen und performen.
www.houseochicks.com

©Marta Huante-Robles

MS NAUGHTY (AUS)
Sie ist eine Online Aktivistin in Sachen “weibliche” Erotik und kreierte mit “Forthegirls” eine der ältesten Erotik-Websites für Frauen. Mit über 60 Kurzfilmen und einem Feature sowie zahlreichen Schriften zu Porn und Feminismus ist sie nicht nur in der Heteroszene sehr präsent. Ihre sex-positiven Darstellungen von Männlichkeiten sind ebenso bemerkenswert wie die der genderqueeren Persönlichkeiten.

www.BrightDesire.com | www.forthegirls.com | www.msnaughty.com

©Tania A.

CHANELLE GALLANT (CA)
Die Sex und Gerechtigkeits-Aktivistin ist eine umwerfende Media und Orga-PowerFemme für Sexworker und hat 2006 den Feminist Porn Award in Toronto initiiert. Als politisch Schreibende arbeitet sie derzeit an einem Buch über sexuelle Arbeit. chanellegallant.com

©J. Jackie Bier

BISHOP BLACK (GB/BERLIN)
Bishop Black bringt als provokativer Performer* und Künstler* genderqueere Darstellungen auf die Bühne und in den Film. Eine Person of Colour zu sein war ein wichtiger Antrieb, die ethische Pornbewegung mitzugestalten und Sexualität_en fluid und kreativ darzustellen.

Awardees of the year 2015

BUCK ANGEL (USA)
Der Mann mit der Pussy ist ein absoluter Pionier nicht nur für die trans*-community. Als erster Transporn – Darsteller kennt er die konservative Sexindustrie und weiss wie schwer es ist, dort Alternativen ausserhalb von Fetisch- und Freak-Kategorien zu landen. Umso stärker engagiert er sich für Trans* Menschen und deren Sexualität und kämpft für Pussy Power. Seine Filme „Sexing the transmen“ sind absolut unterstützende Doku-Porns, in denen er für sexuelle Vielfalt und Selbstbestimmung plädiert. www.buck-angel.com

JENNIFER LYON BELL (NL)
Ihre Spezialität ist Slow-Sex und eine realistische und lustvolle Darstellung von Sexualität mit einem Fokus auf weiblichen Genuss. Mit der Kamera fängt sie die Veränderungen der Haut bei sexueller Stimulation ein und nimmt ungewöhnliche Perspektiven ein, die nicht nur von Lehrenden und Sexolog_innen vorgezeigt werden. Ihre intelligenten Pornos unterstützen sexuelle Kommunikation und spielen mit den Rollen der Darstellenden wie der Zuschauenden. www.blueartichokefilms.com

GOODYN GREEN (DNK/Berlin)
Die in Berlin lebende dänische Fotografin bietet in ihren Filmen auf ästhetische und künstlerischer Weise queere Erotik an. Mit den Themen Androgynität und Female Masculinity zeigt sie starke sexuelle Personen und trägt zur sex-positiven Aufklärung bei. www.goodyngreen.com

JIZ LEE (USA)
ist ein genderqueerer Pornstar, deren Persönlichkeit alle Geschlechtsgrenzen überschreitet. Jiz profilierte sich in „Champion“ von Shine Louise Houston und zahlreichen anderen sex-positiven und alternativen Erotikfilmen. Mittlerweile revolutioniert sie auch straightere Pornos durch ihr Auftreten, ist Pressesprecher*in von PinkLabel.TV und feministische Berufspornodarstellerin.
www.jizlee.com

GALA VANTING
Als erotische Imaginistin und Filmemacherin, Sex-Arbeiterin, BDSMerin und Sexlehrerin ist sie eine Fulltime-Freudenaktivistin. Ihr feministisches Anliegen ist die Demokratisierung von Sexyness, der sex-positive Zugang zu Bildung und das Recht auf Genuss für Personen jeden Hintergrundes. Mit Slow Porn und Sensate Films macht sie ausgefeilte Angebote mit inteligenten Stimulantien.
msgalavanting.com

Awardees of the year 2013

Foto Monik Treut
Monika Treut

Monika Treut
Sex-positive Vorreiterin Deutschlands, die mit Filmen wie “Die Jungfrauenmaschine” und “Female misbehavior” den filmischen Fokus auf weibliche Sexualität setzte. Ihre Doktorinnenarbeit schrieb sie über das Frauenbild in Romanen von de Sade und Sacher-Masoch und machte daraus einen wunderbaren Spielfilm “Verführung: Die grausame Frau”. Mit “Gendernauts” ist sie wieder eine Avantgardistin, die sich schon 1999 mit transgender*- Personen beschäftigt und dem deutschen Publikum die Vielfalt sexueller Identitäten nahebringt. http://www.hyenafilms.com Laudatio

 

Foto Joseph Kramer
Joseph Kramer

Joseph Kramer
Koryphäe für ganzheitliche männliche Sexualität, der bereits über 10 Filme gemacht und weitere produziert hat. Joseph entwickelte in den 80ern die taoistische erotische Massage und begründete die „Body Electric School“ und das „Orgasmic Yoga Institut“. Zeit seines Lebens erforscht er die Verbindung von Sexualität und Spiritualität. Mit den Massagen “Fire on the mountain” und “Fire in the Valley” mit Annie Sprinkle haben die beiden sich für immer als Sex-Lehrende verewigt. Er lehrt Somatische Sexualität am Institute for the Advanced Study of Human Sexuality in San Francisco.
www.erospirit.com Laudatio

Foto Cleo Uebelmann
Cleo Uebelmann

The German Swiss artist Cleo Uebelmann. Sie schuf mit 22 einen Mythos namens „Mano Destra“, der 1985 auf der ersten Frauen-SM-Konferenz „Secret Minds“ in Köln gezeigt wurde und die bereits laufende Diskussion um SM förderte. Der streng komponierte schwarzweisse Kunst-Film um das erotische Spiel zweier Frauen wurde ein geschichtliches Dokument der SM-Bewegung. Sich der Ausstrahlung der Inszenierung von Körper, Raum und Objekten zu entziehen ist kaum möglich. Mano Destra .
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Foto Shu Lea Cheang

SHU LEA CHEANG, I.K.U (TWN/USA)
DieMultimedia – Pionierin hat 2000 erstmalig humorvoll radikal einen Science Fiction oder Cyber Punk Porno umgesetzt. Ihre Themen kreisen um fließende Übergange der Geschlechter und der Sexualität, der Medien und der Realität. Sie hinterfragt Oppositionen und zeigt das Politische im Privaten, arbeitet Machtstrukturen und Abhängigkeiten heraus. Immer dürfen wir, das Publikum, interaktiv teilnehmen. In Iku, jap. Orgasmus, wird die Website in das Konzept miteingebunden. IKU war der erste pornographische Film, der auf dem Sundance Festival gezeigt wurde. http://i-k-u.com/ Laudatio

Foto Lola Clavo

LOLA CLAVO (E / GB)
Vertreterin des sex-positiven Feminismus, die für ihre kreative Umsetzung lesbischer Sexualität geehrt wird. Sie beschäftigt sich in ihren Werken mit Sexualität, Post-Pornografie und Queer Theory.
www.lolaclavo.com
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Die Prämierten 2011

Foto Catherine Breillat

CATHERINE BREILLAT (FR)
Französische Schriftstellerin, Filmemacherin und Schauspielerin; internationale Vorreiterin in der Darstellung weiblicher Sexualität. Sie spielte im „Letzten Tango von Paris“, wirkte maßgeblich beim Drehbuch von „Bilitis“ mit und machte sich als Autorin und Regisseurin sozialkritischer erotischer Themen einen Namen: „Romance“, „A ma soeur“ oder „Sex is comedy“ , „Pornokratie“. Meist verfilmt sie selbst geschriebene Romane, im Mittelpunkt steht immer Sexualität zur Identitätsfindung.
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Photo Rusty Cave

RUSTY CAVE (GB)
Londoner Filmemacherin, die als erste Europäerin „100% lesbische Erotik“ präsentierte und das mit gewöhnt englischem Humor nahm. Ihre Sex-Comedys à la „Knock Knock“ und „Madam & Eve“ zeigen lustvoll invulvierte Frauen in witzigen Szenarien.
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Foto Mia Engberg

MIA ENGBERG, DIRTY DIARIES (S)
Sie schrieb „Feministische Kurzpornos“ aus, ein Manifest dazu und stellte eine überzeugend vielfältige Mischung aller Geschlechter und Sexualitäten zusammen. Besonderheit: Dirty Diaries wurden vom schwedischen Staat unterstützt! Mehr dazu unter
www.dirtydiaries.se
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Photo Emilie Jouvet

EMILIE JOUVET (FR)
Sie feierte mit „One Night Stand“ ihren Einstand in die sex-positive Filmszene. „Too much Pussy“ ist eine Dokumentation einer europäischen X-Road-Show von Sex-Aktivistinnen. 

www.emiliejouvet.com
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Cover Song "Map of Tasmania" von The young Punx

AMANDA PALMER & THE YOUNG PUNX W/ PEACHES (USA/D)
Besonderen Dank für die sex-positive Unterstützung an:In ihrem Musikclip „Map of Tasmania“ aus dem Album „Amanda Palmer goes down under“ unterstützt sie junge Frauen, ihren eigenen Stil (auch bei der Intimfrisur) zu finden und sich gegen Normierungen zu wenden: www.amandapalmer.net

Die Prämierten 2009

Photo Candida Royalle © Arthur Cohan

CANDIDA ROYALLE (USA)
Eine der ersten feministischen Pornomacherinnen mit umfangreichem Lebenswerk (über 30 Filme). Stets unabhängige Produzentin, zeigte sie in humorvollen und intelligenten Pornos Emotionen und niveauvolle Dialoge. Als eine der wenigen Filmemacherinnen unterstützte sie schon früh Safer Sex, auch in ihren Filmen. Foto: © Arthur Cohan
www.candidaroyalle.com
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Photo Annie Sprinkle

ANNIE SPRINKLE (USA)
Die Pornoqueen und Performancekünstlerin verdient Anerkennung für ihr vielfältiges Lebenswerk und hat sich durch liebevolle Sex-Aufklärungsfilme und ihr natürliches Auftreten einen unvergesslichen Namen gemacht. Mittlerweile ist sie mit ihrer Partnerin Beth Stephens Ecosesx-Pionierin.
Foto: © Annie Sprinkle
www.anniesprinkle.org
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Photo Maria Beatty

MARIA BEATTY (FR / USA)
Die renommierte Amerikanerin aus Paris hat schon zahlreiche Filme im Museum of Modern Art gezeigt. Ihre hochästhetischen Filme der detailliert inszenierten Lust rund um BDSM begründeten eine neue und eigene Kategorie des „Film Noir Erotique“. Foto © Maria Beatty
www.bleuproductions.com
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Photo Shine Louise Houston

SHINE LOUISE HOUSTON (USA)
Sie hat die feministische queere Szene erobert und begeistert auch in Europa mit expliziten und spannungsgeladenen Sexszenen, kompetenten und anregenden Darsteller*innen, Gender-Trouble und mit Sex-Spielfilmen.
Foto: © Polly Fannlaf
www.pinkwhite.biz
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Photo Petra Joy

PETRA JOY (D / GB)
Die in London lebende Filmemacherin, die Frauenfantasien und -gelüste künstlerisch umsetzt, hat Anfang des Jahrtausends den europäischen kommerziellen Markt erobert und mit revolutioniert. Foto: © Petra Joy
www.petrajoy.com
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Photo Gruppe s.a.f.e.

S.A.F.E. (D)
Der Überraschungspreis ging an die Gruppe „S.A.F.E.“, die in Deutschland erstmalig 1993 das Thema Safer Sex und Lesben sowie „behinderte“ Sexualität auf die Leinwand brachte. Foto: © Polly Fannlaf
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