Große Gala im Hebbel am Ufer am 18.10.2025

Vom 18. -20. Oktober feiert die Filmpreisverleihung für feministische Pornografie ein ganzes Wochenende lang lustvolle und konsensuelle Alternativen zum Mainstream-Porno und außerdem 16-jähriges Bestehen. In dieser Dekade hat sich eine sexpositive Bewegung etabliert, die feministische Schwerpunkte in der Aufklärung und sexuellen Wissensvermittlung setzt. Bücher und Zeitschriften zu Feminist Porn wurden herausgegeben, an den Universitäten ist Pornografie ein ernst zu nehmendes Forschungsthema. Wir freuen uns sehr über diese Resonanz und darüber, dass eine breite Öffentlichkeit für diese realistischere Pornografie und einen Wandel in der Erotik-Kultur geschaffen wurde.

2009 initiiert von Kommunikationswissenschaftlerin, Autorin und Sexclusivitäten-Betreiberin Laura Méritt sowie Sex-Aktivistin und Fotografin Polly Fannlaf, setzt sich der feministische Pornfilmpreis PorYes für die respektvolle Darstellung aller Geschlechter und vielfältige Sexualitäten ein. Begleitet wird die öffentliche Verleihung von Diskursveranstaltungen und einer sexy Aftershowparty, alles organisiert und animiert vom ehrenamtlichen Freudenfluss-Netzwerk. Die begehrte Auster, der wunderschöne PorYes- Preis, erhielten bereits Pionier*innen wie Candida Royalle, Annie Sprinkle & Joseph Kramer, Monika Treut, Shine Louise Houston oder queere Pornstars wie Jiz Lee, Buck Angel, Bishop Black uvm.

Fucking sensible!

So lautet das höchst politische Motto des diesjährigen PorYes-Awards, der vom 18.-20.Oktober in Berlin stattfindet. Ein ganzes Wochenende lang schreibt die sexpositive Bewegung wieder ihre Geschichte der Sexualitäten und rückt mit feuchtfröhlich feministischem Humor die herrschenden Positionen zurecht. Fucking sensible, sinnvoll ficken oder auch verfickt sinnvoll, vereint das Sinnstiftende mit dem Empfindsamen und damit intellektuelle Konzepte mit unserem Fühlen. Qualitäten, die aktuell dringend gebraucht und von den nominierten Filmemacher*innen bewusst politisch eingesetzt werden.

Schwerpunkt beim letzten Mal war die Fragestellung nach Bewusstseinsbildung im (feministischen) Porno: Wir bezogen uns auf „Consciousness Raising“ als eine feministische Praxis, durch die Machtstrukturen sichtbar und veränderbar werden. Frühere Themen waren Authentizität, Identität, Stereotype, Ablesim, Feministing the gaze.

Die PorYes Nominierten 2025

Amadalia Liberté aus Chile setzt sich mit ihrem ökosexuellen Film für Dissident*Innen jeglicher Art ein, während in *The (W)Hole* von Mahx Capacity (USA) Traumatas in körperbasierte Freude und politische Aktivität transformiert werden. Sexchronistin und Aktivistin Krista Beinstein (A) provoziert seit Jahrzehnten mit gewaltigen Inszenierungen weiblicher Lust. Die in Berlin lebende Filmemacherin und Performerin Lofi Cherry (S) überzeugt durch unkonventionellen und kritischen Underground Porn, während Royal Fetish Films (USA)  mit einer rein Schwarzen Crew politisieren und vielfältige Aufklärungsarbeit zu Rassismus im Porn leisten.

Die Preisverleihung wird traditionell eröffnet von der Intendantin des Theaters Hebbel am Ufer Annemie Vanackeren. Durch den Abend mit den Nominierten, internationalen Gästen und sexy Clips führen Laura Méritt und Janina Rook, Comédienne, Moderatorin und Produzentin.

Die Veranstaltung wird in deutscher und englischer Sprache stattfinden.*

Datum: 18.10.2025 / Uhrzeit: 20 Uhr / Adresse:  Hebbel Theater, 10965 Berlin.
PorYes Award in Kooperation mit HAU Hebbel am Ufer, Berlin. Tickets.

Im Anschluß die legendäre Aftershow-Party: PorTy like it´s hot! ab 22h